Die Chorgemeinschaft feiert ihren Dirigenten

Seit 40 Jahren ist Herr Peter Karisch Organist und Chorleiter an St. Georg in Seelscheid. In dieser langen Zeit hat er nicht nur an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst musikalisch gestaltet, sondern auch bei unterschiedlichen Festlichkeiten die Gemeinde mit kleinen und großen Konzerten erfreut.

Ein besonderes Konzert fand am 22. Oktober 2006 in unserer Kirche statt, ein Fest zu Ehren von Peter Karisch. Pater Häck begrüßte die zahlreichen Gäste in der voll besetzten Kirche, lud sie ein, sich an dem folgenden Konzert zu erfreuen.

Musikstücke für Orgel, Kammerorchester und Chor wechselten sich ab. Herr Karisch spielte drei Orgelstücke von besonders leichtem Charakter, die uns unter anderem in die zauberhafte Welt des Waldes führten; man konnte die Vögel zwitschern hören und Sehnsucht nach der Natur empfinden. Seine einleitenden Worte erleichterten uns den Zugang dazu. Es waren Orgelwerke der Komponisten Dubois, Sigismondo und Russel, die von der Empore erklangen.

Das Kammerorchester Concertino Miel begeisterte mit leichtem und doch kraftvollem Spiel mit Werken von Mozart, Tschaikowsky und Vivaldi. Die Darbietung der beiden Solisten, Maria Kapuszinska und Heinz Schöbel (Violinen), in dem Concertino Grosso Nr. 8 von Vivaldi, war ergreifend für alle, die Barockmusik lieben, dynamisch und klar vorgetragen, ein Lobpreis auf die Schöpfung und das Leben, der unserer Kirche für Augenblicke eine besondere Atmosphäre verlieh.

Die Chorgemeinschaft St. Georg sang, begleitet vom Concertino Miel und Erich Fischer an einem Orgelpositiv : Preis und Anbetung von Rinck will verkünden dein Lob von HändelKyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei aus der Missa Brevis in C von Mozart, Ave Verbum, von Mozart

Von den anfänglichen Schwierigkeiten, in der Begleitung eines Orchesters das richtige Tempo zu finden, war nichts mehr zu spüren, die Einsätze kamen prompt, die sonst üblichen Tragweiten und Tempoverschleppungen blieben aus, so konnte Händels Verkündung des Gotteslobes über die ganze Welt den Kirchenraum mit einem Brausen erfüllen, welches die Zuhörer tief beeindruckte. Auch das Ave Verum, eine Kostbarkeit in der Kirchenmusik, welches Mozart in seinem letzten Lebensjahr schrieb und welches schon Anklänge zu dem großen Requiem ahnen lässt, rührte Jung und Alt an. Die Harmonien erscheinen einfach in ihrer feierlich ruhigen Bewegtheit, sind aber schwierig, sauber zu singen.

Preis und Anbetung von Rink wechselte zwischen kraftvoll und anmutig bewegt und zeugte von großer Fröhlichkeit in der Darbietung, letzteres kann man sehr wohl auch von der Missa Brevis sagen. Die sehr schöne Solopassage zu Anfang des Agnus Dei, konnte der Sopran mit Leichtigkeit bewältigen.

Zum Schluss sangen alle Sänger und Gäste gemeinsam: großer Gott wir loben dich von Ignaz Franz. Im Pfarrheim fand nach dem Konzert ein sehr lockerer Empfang statt. Frau Beate von Berg, Frontfrau des Pfarrgemeinderates, erzeugte mit ihrer fröhlichen Moderation eine herzliche Atmosphäre und freundliche Helferinnen und Helfer sorgten für eine gute Bewirtung.

Zahlreiche Gratulanten standen nun bereit, Peter Karmisch zu gratulieren und ihm für seine Arbeit im Dienste der Kirchenmusik zu danken. Unser Pastor, Pater Häck, begann den Reigen der Gratulanten. In gewohnter Heiterkeit überbrachte er die Segenswünsche und Grüße der Kirchengemeinde, und im besonderen trug er die persönlichen Grüße unseres Kardinal Meisner vor und überreichte ein gerahmtes Bild unseres Erzbischofs. Die nachfolgenden Redner begannen ihre Rede meist mit den Worten: ich habe kein Bild mitgebracht, aber ......Ö, was weiterhin für eine heitere Stimmung sorgte. In diesen Reigen schlossen sich alle ein, die als Repräsentanten geladen waren: Der Bürgermeister der Gemeinde, Vertreter des Landrates, der beiden Kirchengemeinden, des Erzbistums, des Sängerbundes, der anderen Chöre in Seelscheid. Sie überbrachten Geschenke, Anstecknadeln, Urkunden und alle guten Wünsche. Mit einem hoho  wurde das Geschenk der Vizelandrätin aufgenommen: Die Goldene Stimmgabel! Zum Abschluss überreichte Günter Rotscheroth das Geschenk des Chores, welches er aber ausdrücklich als Geschenk nicht für Herrn Karisch deklarierte, sondern für den Chor selbst, weil Herr Karisch keinesfalls etwas geschenkt haben wollte:

Einen neuen Klavierstuhl und eine Pultlampe. Der alte Stuhl war noch aus der Gründerzeit des gemischten Chores und eher schon baufällig zu nennen.

Alle Redner und Gratulanten fanden so sympathische und treffende Worte, dass es nie langweilig wurde. Albert Derksen vom Sängerbund endlich machte in seiner Rede aus unserem Paul Oberhäuser einen Josef, als dieser anschließend für seine 50-jährige Sängertätigkeit in unserem Chor geehrt wurde. Aber die Verwechslung war durchaus verzeihlich, denn es wurde auch Josef Oberdörster vom Leienhof für seine 60-jŠhrige Mitgliedschaft geehrt. Leider konnte Josef nicht anwesend sein, weil er zur Zeit sehr krank ist. Wir wünschen ihm eine baldige Genesung. Paul ließ sich die goldene Ehrennadel anstecken und meinte:

Ich bin jetzt fast schon so hoch dekoriert wie ein russischer General, wenn ich dat Zeuch all aanstecke, dann jonn ich janz schief. Pastor Häck überbrachte den beiden Jubilaren ebenfalls persönliche Dankesbriefe von Kardinal Meisner, die er den Gästen vorlas.

Im Laufe des gemütlichen Abends wurde natürlich auch noch, wie bei Chören üblich, viel gesungen. Der evangelische Kirchenchor, unter Leitung von Margarete Helbig, brachte ein fröhliches Ständchen und wir, die Chorgemeinschaft, ließen es uns natürlich auch nicht nehmen, ebenfalls, dirigiert von Günter Rotscheroth, einige Lieder zur Ehre und Freude unseres Dirigenten zu singen.

Ein kleines Schauspiel im Freien, bei dem sich fünfzig bunte Luftballons mit brennenden Wunderkerzen und guten Wünschen in den Nachthimmel erhoben, beendete unser Fest. Wir, die Sängerinnen und Sänger, haben uns über eine Aussage von Herrn Karisch besonders gefreut: Der Chor war heute so gut, ich habe mich gefragt, ob das wirklich mein Chor ist, der da singt, oder der Gürzenichchor. Danke für das Kompliment, es war Ihr Chor, Herr Karisch!!

Elfriede Fischer

Schriftführern

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